Reisebericht: Mit der Mein Schiff 3 von TUI Cruises durch das westliche Mittelmeer
📸: Sideshowmick / Avalost

Reisebericht: Mit der Mein Schiff 3 von TUI Cruises durch das westliche Mittelmeer

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was verzählen. Dieses Zitat aus Matthias Claudius’ Gedicht „Urians Reise um die Welt“ kennt Ihr vermutlich alle – und in unserem Fall ist es gerade passend wie noch nie. Normalerweise gurken wir bekanntlich nur zu irgendwelchen Festivals, um Euch anschließend davon zu berichten. In der Zeit vom 7. bis 14. September 2014 aber haben wir mal etwas ganz anderes gemacht: Wir haben ein Schiff bestiegen. Genauer: das Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 3 von TUI Cruises.

Im Hafen von Valletta (Malta) gingen wir an Bord, um das große Abenteuer Kreuzfahrt zu erleben. Da wir von diesem Erlebnis so nachhaltig beeindruckt waren und sind, möchten wir Euch im Rahmen eines Reiseberichts davon erzählen. Wir hoffen, Ihr habt ein bisschen Zeit mitgebracht, es gibt viel zu erzählen. Fangen wir an.

Das Cruise Terminal in Valetta, Malta, vom Weg zum Kreuzfahrtschiff aus gesehen.
Auf dem Weg zum Schiff kann man einen solchen Blick auf das Cruise Terminal werfen. Nach unserem Empfinden ein bisschen schicker als die heimischen. | 📸: Roman Empire / Avalost

Tag 1: 7. September 2014 – Valetta, Malta

Zunächst schien es, dass unsere Reise unter keinem sonderlich guten Stern stünde. Da war zum einen mein sich hartnäckig haltender Grippe-ähnlicher Infekt, dem ich inzwischen mit Antibiotikum auf den Leib rückte. Da war aber zusätzlich auch noch eine Fischvergiftung, die sich Mick am Vorabend unseres Urlaubs auf dem Wolfsburger Gourmetfest zugezogen haben musste. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass wir uns in Hannover noch das Konzert von Apoptygma Berzerk und Blitzmaschine anschauen, ehe wir von da aus in Richtung Flughafen weiter gurken.

Soweit der Plan, der leider nicht umgesetzt werden konnte. Anstatt entspannt in Richtung Hannover zu fahren und den Urlaub mit einem Konzert einzuleiten, starteten wir mit eilig zu Ende gepackten Koffern, zur Hälfte vergessener Fotoausrüstung und plötzlich auftretendem Zeitdruck. Zug zum Flug? War im Preis mit drin, ja, hätte sicher auch geklappt, aber aus oben genannten gesundheitlichen Gründen war es erforderlich, ein VW-Konzernfahrzeug etwas doller über die A2 zu prügeln.

Am Flughafen angekommen hatten wir dann aber doch noch genug Zeit, verhältnismäßig entspannt einzuchecken. Die Momente vor der Abgabe unserer Koffer waren auch die, in denen die Aktion Kreuzfahrt 2014 auf der Kippe stand. Wunderkügelchen aus der Apotheke, die weitere vergiftungsbedingte Gewinnausschüttung des Mageninhalts verhinderten, retteten uns vermutlich am Ende die Reise.

Zwar sollten noch einige Stunden vergehen, bis Mick wieder komplett auf dem Dampfer (doppelter Wortwert!) war, die Tendenz war jedoch steigend. Somit beschlossen wir, unsere Koffer abzugeben und die Sache doch durchzuziehen.

Das Bug des Kreuzfahrtschiffs Mein Schiff 3 von TUI Cruises, aufgenommen im Hafen von Valetta.
So sieht das aus, wenn man den Hafen von Valletta betritt. Man wird förmlich erschlagen von den unfassbaren Dimensionen dieses Schiffs. 293,3 Meter Länge, 35,8 Meter Breite und 15 Decks bieten Platz für locker 1000 Mann Besatzung und ungefähr 2500 Gäste, verteilt auf 1253 Passagierkabinen. Man fühlt sich ziemlich klein, wenn man vor diesem schwimmenden 5-Sterne-Hotel steht. | 📸: Roman Empire / Avalost

Ein bisschen wie ein Schluck Wasser in der Kurve hingen wir im Sicherheitsbereich herum, ehe wir endlich gegen 4.30 Uhr einen Bus besteigen konnten, welcher uns über das Rollfeld zu unserer Maschine, eine TUIfly Boing 737-800, brachte. Mit einem Bus zu seinem Flieger gekarrt zu werden hatten wir so auch noch nicht erlebt, aber rückblickend betrachtet war das nur die Vorankündigung darauf, dass im Verlaufe der nächsten sieben Tage so einige Dinge auf uns warten sollten, die wir lange nicht, so noch nicht und/oder vielleicht bisher noch nie erlebt hatten und die sich im schlimmsten Falle nicht wiederholen.

Die knapp zweieinhalb Stunden bis nach Malta vergingen ratzfatz. Als wir Hannover verließen, hatten wir wie so oft in Deutschland doofes Wetter, dem man keine Träne hinterher weint. Als wir Malta erreichten, war es fast 8 Uhr morgens, die Sonne stand schon am komplett wolkenfreien Himmel und mit 28 Grad Außentemperatur lässt es sich doch aushalten. Auch dann, wenn man einmal mehr so einen ollen Flughafenbus besteigen muss, um in Richtung des Flughafengebäudes gekarrt zu werden. War ja zum Glück nur eine kurze Strecke.

Kaum hatten wir das Gebäude betreten, bemerkten wir schon die ersten Mitarbeitenden von TUI Cruises in ihren türkisblauen Polohemden, die den Neuankömmlingen zunächst den Weg zum Gepäckband und anschließend zu den bereitstehenden Shuttle-Bussen wiesen. Diese Busse brachten uns vom Flughafen zum Hafen in Valetta. Und während sich der Bus durch die teilweise verwinkelten Straßen schlängelte, prasselten bereits eine Vielzahl an Eindrücken auf uns ein.

Anderes Land, andere Leute, andere Architektur, anderes Wetter, andere Gerüche – für Leute wie uns, deren Reiseziele vorrangig aus heimischen Festivals bestehen, anfangs beinahe wie eine Reizüberflutung. Noch dazu, wenn man weiterhin nicht so ganz rund läuft. Wenn aber das erste Mal die Silhouette der Mein Schiff 3 zwischen den konsequent quadratisch gebauten Gebäuden Maltas auftaucht, dann beschleunigt sich schon etwas der Herzschlag.

Der Champagnertreff an Bord der Mein Schiff 3, im Hintergrund ist der Hafen von Valetta zu sehen. Es ist schönes, sonniges Wetter.
Der Hafen von Valletta vom Champagnertreff auf Deck 5 gesehen. Wer mag, kann sich neben den unzähligen Dingen, die schon im Reisepreis inbegriffen sind, auch noch ein paar luxuriöse Extras gönnen. Gegen Aufpreis, versteht sich. Und obwohl das Schiff bestens besucht war, gab es immer und zu jeder Zeit Rückzugsorte, an denen man seine Ruhe haben konnte. | 📸: Roman Empire / Avalost

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