Musikvorstellung: Blutengel – Un:Sterblich - Our Souls Will Never Die
📸: Annie Bertram

Musikvorstellung: Blutengel – Un:Sterblich - Our Souls Will Never Die

Heute schmeiße ich als Einleitung mal eine Binsenweisheit in den Raum: vorbei ist vorbei. Was einmal war, lässt sich nur in seltenen Fällen wieder so zurückbringen oder fortführen, wie man es in (nicht selten nostalgisch verklärter) Erinnerung hat.

Ein Beispiel: seit ungefähr 1993 kann ich mich für Computer- und Videospiele begeistern und zocke seitdem immer wieder mal, sofern es Zeit und anderweitige Verpflichtungen zulassen. In der Zeit von damals bis heute hat sich eine lange Liste an Spielen angesammelt, die, als sie neu waren, mir ganz wunderbar gefallen haben. Die aber niemals den gleichen Zauber entfachen konnten, wenn ich sie Jahre später noch einmal gestartet habe. Sei es das Original von anno dunnemals oder in Form eines Remakes oder Remasters. Der Lack war einfach ab. Was das mit Blutengel und dem aktuellen Album „Un:Sterblich - Our Souls Will Never Die“ zu tun hat, fragt Ihr?

Nun, Blutengel höre ich seit ungefähr immer. Und auch wenn ich mir manchmal wünsche, es würde noch einmal der (im Vergleich zu heute) harte Düstersound aus den Boxen tönen oder Chris Pohl wenigstens für Geschrabbel jenseits von Dunkelpop seine Projekte Tumor oder Terminal Choice reaktivieren und da weitermachen, wo er damals aufhörte, so fürchte ich, dass der Effekt ein ähnlicher wäre. Ernüchterung. Blutengel war und ist das erfolgreichste Projekt des Berliners und nicht zuletzt die über die Jahre zu beobachtende, teilweise erstaunliche Wandlung dürften daran wesentlichen Anteil gehabt haben. Und doch ist da immer wieder dieser Wunsch und dieser Gedanke.

Dieser Artikel ist nur für zahlende Abonennten.

Jetzt registrieren und diesen Artikel lesen