Ausgepackt: Batman (WB100) von Hot Toys

Schon bei seiner Ankündigung Anfang Juni dieses Jahres teilte dieser Batman die Meinungen und Gemüter wie Moses dereinst das Rote Meer: Anlässlich von 100 Jahren Warner Bros. hatte Hot Toys eine Neuauflage des „The Dark Knight Rises“-Batmans (DX12) angekündigt. Nur dass Batmans Suit dieses Mal in den klassischen Comicfarben blau und grau daherkommen würde.

Abgesehen davon, dass die Figurenbude aus Hongkong scheinbar einen denkbar geringen Aufwand betrieben hat, um kosteneffizient noch ein paar Taler zusätzlich zum Jubiläum der Filmgesellschaft einzustreichen, gab es noch andere Dinge, die Sammelnden sauer aufgestoßen sind. So hieß es beispielsweise, man hätte die Idee ganz frech bei OATY (ot_customs bei Instagram) geklaut, der schon Monate vorher mit einer entsprechenden Modifikation der Figur um die Ecke kam. Und die Limitierung (die Rede war von weltweit 1500 Exemplaren) war die Kirsche auf der Sahnehaube. Dieser Batman hatte (und hat) also in der Sixth-Scale-Community keinen sonderlich guten Stand.

Dann wiederum gab es Leute, denen der grau-blaue Look erst einmal gut gefallen hat – schließlich ist im aktuellen Line-up von Hot Toys derzeit nur Batfleck aus „The Flash“ zu erwarten. Und Ben Afflecks Batman-Variante stößt auch nicht überall auf ungeteilte Gegenliebe, ich zum Beispiel kann damit überhaupt nichts anfangen. Ganz zu schweigen, dass das Genörgel bei der Ankündigung der entsprechenden Figur ebenfalls hoch war. Und dann gibt es noch Leute wie mich: Ich habe die Ankündigung gesehen, die Fotos für spontan gut befunden und mich bei Sideshow in die Warteschleife gehängt – und konnte dann meine Bestellung platzieren. Ein knappes halbes Jahr später ist der WB100 Batman nun kürzlich geliefert worden. Schauen wir uns den doch mal an.

Vielleicht mal ein paar Worte zur Bestellung bei Sideshow: dass es bei limitierten Figuren Glücksspiel ist, zur richtigen Zeit in der Warteschlange auf der Webseite zu sein und die Bestellung platzieren zu können, brauche ich vermutlich nicht gesondert zu erwähnen. Bei diesem Batman bestand, im Gegensatz beispielsweise zu regulär lieferbaren oder nicht limitierten Figuren, nicht die Möglichkeit, den über Sideshows Ratenzahlplan abzustottern. Das heißt, wer sich diesen Batman sichern wollte, musste eine Anzahlung leisten und kurz vor der Auslieferung den Restbetrag abdrücken. Um das mal aufzudröseln: Die Figur wurde bei Sideshow für 290 Dollar gelistet, Anzahlung 10 %. In Euro: 289,63 EUR für die Figur und dementsprechend 27,79 EUR für die Anzahlung. Ich habe mich für den Einzug via Paypal entschieden. Genauso wenig wie ich allerdings auswählen konnte, ob ich das nicht vielleicht lieber in zwei Portionen bezahlen möchte, hatte ich in diesem Fall eine Möglichkeit, hinsichtlich des Versands eine Wahl zu treffen. Die einzige Option war DHL Express. Was noch einmal 47,58 Dollar (also rund 44 EUR zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels) bedeutete. Das heißt, die Figur kostete mit Versand rund 330 EUR. Und dann kam noch Einfuhrgebühren in Form von Steuern und Zoll in Höhe von nochmals rund 97 Euro obendrauf. Muss man also wissen: Bei Sideshow zu bestellen, ist nicht günstig. 🤑

DHL Express meint übrigens Express wirklich ernst!

Ich erhielt die Versandbenachrichtigung am 29.11.2023 - und schon am 1.12.2023 habe ich die Figur aus einem Paketshop bei mir um die Ecke abgeholt. Unfassbar! So schnell geht mancher Paketversand innerhalb dieses Landes nicht. Dazu kam, dass die App von DHL Express ein unheimlich detailliertes Tracking bietet. Ich wusste zu jeder Zeit, wo sich mein Batman gerade befand. Hat mir gut gefallen.

Da es sich um meine erste Bestellung bei Sideshow handelte, wusste ich bisher nicht, wie sich das mit der Entrichtung der Einfuhrgebühren gestaltet. Falls es Euch ähnlich geht: Noch während das Paket auf der Reise ist, erhaltet Ihr von DHL eine Mail, die Euch darüber informiert, dass Ihr die Zollgebühr schon vorab zahlen könnt. Zahlung via Paypal beispielsweise ist möglich. In diesem Fall waren das 96,92 EUR, die DHL einkassiert hat. Der größte Teil davon war Mehrwertsteuer. Das ist natürlich alles in allem eine Ansage und hat den Preis der Figur insgesamt noch einmal ordentlich in die Höhe getrieben, sodass sie nun nach InArts Joker die bisher zweitteuerste Anschaffung in meinem Besitz ist. Solltet Ihr also bei Sideshow bestellen – stellt Euch darauf ein, dass noch einmal Pi mal Daumen 30 % auf den Preis der Figur plus Versand obendrauf kommen. Bleibt die Frage: Hat es sich gelohnt, so viel Geld für eine eher umstrittene Figur auf den Tisch zu legen? Klares: Ja, aber.