Der Titel meiner Autobiografie wird wahrscheinlich lauten: „Vom Gruftie zum Swiftie“. Oder ähnlich. Jedenfalls war der Weg dorthin ziemlich kurz und vor allem: ziemlich schnell gegangen. Noch im November 2022 schrieb ich im Fazit meiner Review zu „Midnights“, für das Taylor Swift in der vergangenen Nacht übrigens einen Grammy für das beste Pop-Album gewonnen und damit einen weiteren Rekord aufgestellt hat: „Ob ich auch zu einem Swiftie werde, das ist noch nicht abschließend geklärt.“
Nun, die Frage ist nach „Midnights“ und Taylors Versionen von „Speak Now“ und vor allem „1989“ ziemlich deutlich geklärt. Und daher freue ich mich, dass Taylor Swift im Rahmen der Grammy-Verleihung in der kommenden Nacht ihr nächstes, reguläres Studioalbum angekündigt hat: „The Tortured Poets Department“. Es kommt am 19. April 2024, wie gehabt wieder in ungefähr drölfhundert Varianten, von der Vinyl bis zur Kassette. Das Album kann auch direkt schon vorbestellt werden.
Ein bisschen niedlich war es schon, als in der vergangenen Nacht Swifties bei Threads und anderen sozialen Netzwerken ganz aufgeregt kommentierten, dass Taylor ihr Profibild bei Facebook und Co. gegen ein Schwarzweißfoto ausgetauscht habe und dass es, ich zitiere, sich dabei um keine Übung handele. Es wurde spekuliert, dass damit die Ankündigung von Taylors Version des Albums „Reputation“ von 2017 einherginge. Kann immer noch kommen, klar, aber ein wirklich neues Album ist doch ungleich spannender!
Viel mehr ist auch bisher nicht bekannt über das kommende Album. Ich muss sagen, dass mich der Titel, „The Tortured Poets Department“, ein wenig an den Originaltitel meines Lieblingsbuches „Vincent“ erinnert. Das nämlich heißt im Original „The Tortured Artist“ und gerade gebe ich mich ein wenig der Spekulation hin, ob Taylor hier nicht vielleicht auch der Frage nachgeht, dass Kunst oft nur entsteht, ja nur entstehen kann, wenn es den Kunstschaffenden nicht so richtig gut geht. Aber wie gesagt, das ist reiner Spekulatius. Da es bis zum 19. April nicht mehr so ewig dauert, wird die Marketingmaschinerie in Form erster Singles und Videos vermutlich sehr bald an Fahrt aufnehmen. Ich freu’ mich drauf! Ich sag’ ja – der Weg vom Gruftie zum Swiftie war kurz.