Heute Abend hat Ronan Harris ganz viele Informationen zum kommenden VNV-Nation-Album „Electric Sun“ veröffentlicht. Als wichtigste Information sei hier der Release-Termin genannt: 14. April 2023. Vorher soll eine Reihe von Singles geben – und mit diesen soll es bereits Mitte Februar losgehen. Aber Ronan Harris hatte in dem Blogbeitrag auf der Webseite von VNV Nation noch viel mehr zu erzählen.
So wurde auch die Frage geklärt: In welchen Formaten erscheint das neue Album von VNV Nation? „Electic Sun“ erscheint wie folgt:
Als CD im Mediabook-Format, das heißt: Eine Mischung aus Hardcover-Buch mit CD, das ein 20-seitiges Booklet mit speziellen Artworks, Texten und Liner Notes beinhalten wird. Diese Variante gibt es nur in der EU, VNV Nation-Fans in den USA bekommen stattdessen ein Digipack.
Als Doppel-Vinyl, in einer regulären und einer limitierten, Electric-Blue-Version. Die Vinyl-Fassung des Albums kommt mit ausfaltbarem Poster, Lyrics und ebenfalls mit den Liner-Notes. Die Vinylfassung gibt es regulär nur in der EU, ansonsten nur als Import.
Und als limitiertes Deluxe Box-Set. Dieses wird auf 1500 Stück limitiert sein und folgende Inhalte bieten: exklusives Artwork, Doppel-Vinyl, dem Album auch auf CD, einer 12“-Vinyl mit zwei Extended Versions, ein 44-seitiges Hardcover-Buch mit Illustrationen von Rodolfo Reyes und Michal Karcz, Text, Liner Notes sowie einem 8 × 8 cm großen Metallemblem. Dieses Box-Set ist regulär ebenfalls nur im EU-Raum erhältlich – oder eben als Import. Ich würde hier mal die Glaskugel bemühen und orakeln, dass diese Version des Albums ratzfatz ausverkauft sein wird.
Wer sich Karten für die Tour gekauft hat, die am 23. Februar in Kopenhagen startet, wird also bei den Konzerten Songs hören, deren zugehöriges Album noch gar nicht erschienen ist. Alte Hasen wissen natürlich, dass es zu Zeiten von „Empires“ oder „Futureperfect“ schon mal so gewesen ist, dass Konzertbesuchende die neuen Songs vor allen anderen zu hören bekommen.
Aber damit ist es immer noch nicht genug mit den Infos, die Ronan heute rausgehauen hat. Er hat sich auch sehr ausführlich über die Entstehung des Albums sowie einiger Hintergründe geäußert:
„Dieses Album zu machen, war eine andere Angelegenheit als sonst. Ich war seit Ende 2019 dabei, ein neues Studio zu bauen, was durch die „verlorenen Jahre“ zu einem frustrierend langsamen Prozess wurde. Ich konzentrierte mich stattdessen auf alles, was mir am Herzen lag. Mit der Arbeit an einem neuen Album musste ich bis zum richtigen Zeitpunkt warten, wenn die richtige Stimmung da war. VNV Nation und das Label sind ein Einzelunternehmen, also habe ich die Zeit genutzt, um vieles am Label und an meiner Arbeitsweise zu ändern. Das war gut investierte Zeit. Ich habe die Vertriebe für physische und digitale Produkte umgestellt und hatte das unglaubliche Glück, einige großartige neue Leute kennenzulernen, mit denen ich zusammenarbeiten konnte. Aber … wenn Ihr in den letzten Jahren darauf geachtet habt, wie ich schreibe, dann wisst Ihr, dass die Ideen für Songs, Melodien, Designs und mehr immer dann in meinem Kopf auftauchen, wenn ich irgendwas und alles mache, außer über das Schreiben von Musik nachzudenken. Besonders produktiv ist es, eine nicht enden wollende Baustelle zu koordinieren und aufzuräumen, Kabel zu verlegen, Verträge zu besprechen oder Buchhaltung zu machen. Wenn ich eine Idee hatte, machte ich mir Sprachnotizen, nahm den Bildschirm meines Telefons auf, während ich eine Synthesizer-App spielte, fügte einem Stapel Papierkritzeleien etwas hinzu oder, wenn ich im Büro war, skizzierte ich eine sehr einfache Demo in einer Musiksoftware. Im Jahr 2021 begannen sich die Demos zu entwickeln, ebenso wie die Ideen für unmögliche Orchestrationen.
Als ich mich dann hinsetzte und über Electric Sun als Konzept nachdachte, fand ich mich in einer anderen Welt wieder als der, die ich 2019 verlassen hatte. Das Album ist das Produkt von Veränderung und Reflexion, Liebe, Verlust, Mühe, Nicht-Mühe, Lernen und einer Prise Seelensuche. Ich beschrieb es meinem Freund als die Eindrücke, die diese letzten Jahre bei mir hinterlassen haben, die von dem herrühren, was jedem direkt vor der Nase liegt, aber immer wieder übersehen zu werden scheint. Das, was wirklich wichtig ist, und wie oberflächlich alles war, war in Technicolor zu sehen.
Electric Sun hat mich tief berührt. Es gab Offenbarungen und Erleuchtungen während seiner Entstehung. An manchen Stellen drücke ich Dinge auf eine Art und Weise aus, die ich bisher nicht kannte. Es hat mir erlaubt, die Art von Musik, die ich mache, zu erforschen und neue Ebenen zu erreichen. Ich habe auf der Bühne ein paar Mal gesagt, dass das nächste Album düsterer sein wird. Das war mehr ein Gefühl als eine bewusste Entscheidung. Ich meine jetzt nicht düsterer im Sinne von „allein in einem Betonkeller um 2 Uhr morgens an einem Samstag“ oder „mein buckliger Bruder ist in einen Brunnen gefallen und jetzt bin ich traurig“. Kreativität kann man nicht planen, aber man kann sie kuratieren und lenken. Man ist ein Gefäß für sie, und wenn Ihr wie ich seid, lasst Ihr sie ihr Ding machen. Es geht nicht um die Werkzeuge selbst, sondern darum, was sie einem ermöglichen. Ich finde, dieses Album ist gefühlvoller als sonst, manchmal erreicht es eine gewisse Intensität. Ich denke, es hat viel darauf gewartet, herauszukommen. Ich denke, Ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn Ihr es gehört habt. Vom Titelstück „Electric Sun“ bis zu Liedern wie „Prophet“, „Run“, „Sunflare“ und „At Horizon’s End“ hat das, was ich hier gemacht habe, eine cinematische Dimension. Wenn Ihr wollt, bringt das Album Euch zum Tanzen, zum Nachdenken, zum Lächeln und manchmal wirft es Euch auch Staub in die Augen. Es fällt mir schwer zu begreifen, was ich auf diesem Album erreicht habe, und ich kann es kaum erwarten, dass Ihr es hört.“
Das hört sich für mich alles sehr vielversprechend an! Und ich hätte gedacht, nach „Noire“ hätte es kaum noch düsterer ausfallen können. Ich für meinen Teil bin sehr gespannt auf das kommende Album und spätestens jetzt sind meine Erwartungen und Vorfreude ziemlich enorm. Mitte Februar ist nicht mehr weit weg und dann wissen wir schon mehr darüber, wie das, was Ronan Harris hier geschaffen hat, klingt.