Kein Zweifel: Über Social Media wird haufenweise Unrat geteilt. Manchmal vermisse ich die Zeit, als das Posten des Mittagessens und das Teilen von Katzenvideos und Sprüchebildchen unser größtes „Problem“ waren. Dass das heute genutzt wird, um gezielt Desinformationen zu streuen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, ist hoffentlich allen klar. Aber immer wieder entdeckt man inmitten dieses Unrats doch so ein paar kleine Highlights. Ich bin mir sehr sicher: Clay Rodery knapp fünfminütigen Kurzfilm „BATMAN: REANIMATED“ hätte ich ohne Instagram nicht zu sehen bekommen. Und das wäre schade.
Roderys kleiner, aber mit großer Sorgfalt und Hingabe in einer Dauer von fünf Jahren geschaffener Trickfilm knüpft an Tim Burtons Meisterwerk von 1989 an. Sicherlich: es ist nicht das erste Medium, das die Lücke zwischen „Batman“ und „Batman Returns“ zu schließen versucht. Ich denke da beispielsweise an den Comic „Batman ’89“. Roderys kleines Filmchen passt da aber dennoch hinein, zumal es sehr dicht an das Finale des Films anknüpft.
Über den Kurzfilm schreibt der Schöpfer: „Ein Jahr später, in der Welt von BATMAN (1989), kämpft Bruce Wayne mit Albträumen von seinem gefallenen Erzfeind. Während er bizarren Verbrechen nachgeht, die auf verrückter Wissenschaft beruhen, ist er hin- und hergerissen zwischen einem quälenden Verdacht und zunehmender Paranoia. Der dunkle Detektiv kann sich der beängstigenden Möglichkeit nicht entziehen, dass der Joker kurz vor einer unheilvollen Rückkehr steht.
Ich habe in den letzten 5 Jahren die Grafiken und Animationen für REANIMATED erstellt und dabei meine Fähigkeiten in den Bereichen Illustration, Grafikdesign, Animation, 3D-Modellierung, Filmemachen und Storytelling eingesetzt. Es begann als eine einzelne animierte Illustration und entwickelte sich langsam zu etwas viel Größerem. Dieser Kurzfilm soll eine Hommage an BATMAN aus dem Jahr 1989 sein, und ich hoffe, er gefällt euch.“
Ich mag den Ansatz, den Rodery hier verfolgt. Nämlich, dass Bruce Wayne offenbar sehr damit struggelt, gegen sein Urprinzip, nicht zu töten, verstoßen hat, indem er den Joker zumindest fahrlässig tötete. Etwas, das in Tim Burtons Fortsetzung vollkommen unter den Tisch gekehrt wurde. Und ich finde auch den gesamten optischen Stil einfach mega! Hätte gerne mehr davon und ich hoffe, Roderys Werk bekommt entsprechend Aufmerksamkeit, damit daraus in vielleicht weniger als fünf Jahren ein weiterer, vielleicht längerer Film entsteht, der auf diesem Kurzfilm aufbaut. Und weil das sicher viele nicht gesehen haben oder weil es im Getöse von Social Media untergegangen ist, teile ich den Film an dieser Stelle mit Euch.