Wenn einer eine Reise tut, so kann er was verzählen. Dieses Zitat aus Matthias Claudius’ Gedicht „Urians Reise um die Welt“ kennt Ihr alle – und in unserem Fall ist es gerade passend wie noch nie. Normalerweise gurken wir bekanntlich nur zu irgendwelchen Festivals, um Euch anschließend davon zu berichten. In der Zeit vom 7. bis 14. September 2014 aber haben wir mal etwas ganz anderes gemacht: Wir haben ein Schiff bestiegen. Genauer: das Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 3 von TUI Cruises. Im Hafen von Valletta (Malta) gingen wir an Bord, um das große Abenteuer Kreuzfahrt zu erleben. Da wir von diesem Erlebnis so nachhaltig beeindruckt waren und sind, möchten wir Euch im Rahmen eines Reiseberichts davon erzählen. Wir hoffen, Ihr habt ein bisschen Zeit mitgebracht, es gibt viel zu erzählen. Fangen wir an.
Inhaltsverzeichnis
- Tag 1: 7. September 2014 – Valetta, Malta
- Tag 2: 8. September 2014 – Seetag
- Tag 3: 9. September 2014 – Monte Carlo, Monaco
- Tag 4, 10. September 2014 – Ajaccio, Korsika
- Tag 5: 11.09.2014 – Civitavecchia, Italien
- Tag 6: 12.09.2014 – Seetag
- Tag 7: 13. September 2014 – Catania, Italien
- Tag 8: 14. September 2014 – Valetta, Malta
Tag 1: 7. September 2014 – Valetta, Malta
Zunächst schien es, dass unsere Reise unter keinem sonderlich guten Stern stünde. Da war zum einen mein sich hartnäckig haltender grippaler Infekt, dem ich inzwischen mit Antibiotikum auf den Leib rückte. Da war aber zusätzlich auch noch eine Fischvergiftung, die sich Mick am Vorabend unseres Urlaubs auf dem Wolfsburger Gourmetfest zugezogen haben musste. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass wir uns in Hannover noch das Konzert von Apoptygma Berzerk und Blitzmaschine anschauen, ehe wir von da aus in Richtung Flughafen weiter gurken. Soweit der Plan, der leider nicht umgesetzt werden konnte.
Anstatt entspannt in Richtung Hannover zu fahren und den Urlaub mit einem Konzert einzuleiten, starteten wir mit eilig zu Ende gepackten Koffern, zur Hälfte vergessener Fotoausrüstung und plötzlich auftretendem Zeitdruck. Zug zum Flug? War im Preis mit drin, ja, hätte sicher auch geklappt, aber aus oben genannten gesundheitlichen Gründen war es erforderlich, ein VW-Konzernfahrzeug etwas doller über die A2 zu prügeln.
Am Flughafen angekommen hatten wir dann aber doch noch genug Zeit, verhältnismäßig entspannt einzuchecken. Die Momente vor der Abgabe unserer Koffer waren auch die, in denen die Aktion Kreuzfahrt 2014 auf der Kippe stand. Wunderkügelchen aus der Apotheke, die weitere vergiftungsbedingte Gewinnausschüttung des Mageninhalts verhinderten, retteten uns vermutlich am Ende die Reise. Zwar sollten noch einige Stunden vergehen, bis Mick wieder komplett auf dem Dampfer (doppelter Wortwert!) war, die Tendenz war jedoch steigend. Somit beschlossen wir, unsere Koffer abzugeben und die Sache doch durchzuziehen.
Ein bisschen wie ein Schluck Wasser in der Kurve hingen wir im Sicherheitsbereich herum, ehe wir endlich gegen 4.30 Uhr einen Bus besteigen konnten, welcher uns über das Rollfeld zu unserer Maschine, eine TUIfly Boing 737-800, brachte. Mit einem Bus zu seinem Flieger gekarrt zu werden hatten wir so auch noch nicht erlebt, aber rückblickend betrachtet war das nur die Vorankündigung darauf, dass im Verlaufe der nächsten sieben Tage so einige Dinge auf uns warten sollten, die wir lange nicht, so noch nicht und/oder vielleicht bisher noch nie erlebt hatten und die sich im schlimmsten Falle nicht wiederholen. Die knapp zweieinhalb Stunden bis nach Malta vergingen ratzfatz. Als wir Hannover verließen, hatten wir wie so oft in Deutschland doofes Wetter, dem man keine Träne hinterher weint. Als wir Malta erreichten, war es fast 8 Uhr morgens, die Sonne stand schon am komplett wolkenfreien Himmel und mit 28 Grad Außentemperatur lässt es sich doch aushalten. Auch dann, wenn man einmal mehr so einen ollen Flughafenbus besteigen muss, um in Richtung des Flughafengebäudes gekarrt zu werden. War ja zum Glück nur eine kurze Strecke.
Kaum hatten wir das Gebäude betreten, bemerkten wir schon die ersten Mitarbeitenden von TUI Cruises in ihren türkisblauen Polohemden, die den Neuankömmlingen zunächst den Weg zum Gepäckband und anschließend zu den bereitstehenden Shuttle-Bussen wiesen. Diese Busse brachten uns vom Flughafen zum Hafen in Valetta. Und während sich der Bus durch die teilweise verwinkelten Straßen schlängelte, prasselten bereits eine Vielzahl an Eindrücken auf uns ein. Anderes Land, andere Leute, andere Architektur, anderes Wetter, andere Gerüche – für Leute wie uns, deren Reiseziele vorrangig aus heimischen Festivals bestehen, anfangs beinahe wie eine Reizüberflutung. Noch dazu, wenn man immer noch nicht so ganz rund läuft. Wenn aber das erste Mal die Silhouette der Mein Schiff 3 zwischen den konsequent quadratisch gebauten Gebäuden Maltas auftaucht, dann beschleunigt sich schon ein bisschen der Herzschlag.
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Einchecken, erste Erkundungen und ein Malta-Ausflug
Am Hafen wurden wir von Mitarbeiter*innen mit kühlen Getränken begrüßt, während wir uns in der Schlange zum Check-in einreihten. Der Check-in selbst war auch schnell erledigt. Wer noch nie eine Kreuzfahrt gemacht hat: Bevor man das Schiff betreten kann, wird man von einem Crewmitglied begrüßt, welches zunächst den Personalausweis und die EC- oder Kreditkarte einliest. Anschließend bekommt man ein Plastikkärtchen im EC Format ausgehändigt, das an Bord einerseits als Zahlungsmittel dient, andererseits aber auch benötigt wird, wenn man das Schiff verlassen oder wieder betreten möchte. Auf den Karten sind nämlich Reiseinformationen wie Name der Reisenden, Reisebeginn und -ende sowie das beim ersten Check-in gemachte Foto gespeichert.
Wer eine Kreuzfahrt machen möchte, sollte sich darauf einstellen, dass bei jedem Betreten des Schiffes alle Gäste gründlicher durchleuchtet werden, als man es sich beispielsweise auf dem Hannoveraner Flughafen wünschen würde. Eine weitere Sache in dem Zusammenhang: Noch bevor man überhaupt auch nur den Steg zum Schiff betreten kann, stehen die ersten Handdesinfektionsspender am Hafen herum. Vor jedem Restaurant und auch so immer wieder auf den Decks ebenfalls. In Eurem eigenen Interesse und auch in dem Eurer Mitreisenden: Macht davon bitte ausgiebig Gebrauch.
Kaum hatten wir unsere Karte ausgehändigt bekommen und die Informationen bezüglich der am Abend stattfindenden Seenotrettungsübung, die für alle Reisenden eine Pflichtveranstaltung ist, erhalten, konnten wir das Hafengebäude verlassen und in Richtung der Landungsbrücke laufen. Dieses Gebäude, so schien es, war mit Absicht so verwinkelt, um die Spannung nochmals etwas zu steigern. Und dann ist er da, dieser Moment, wo du wieder hinaus in die Sonne trittst und sie vor dir steht, groß und schön und unfassbar in ihren Dimensionen: die Mein Schiff 3, unsere Perle des Mittelmeers in den nächsten Tagen.
Meine Güte, was für ein riesiges Schiff! Fast 300 Meter lang, beinahe 36 Meter breit, 15 Decks, 1253 Kabinen, die Platz für 2506 Passagiere bieten – das ist schon eine Ansage! Wir standen einen Moment andächtig im Hafen, ließen den Anblick dieses schwimmenden Fünf-Sterne-Hotels auf uns wirken und fühlten uns plötzlich ziemlich klein.
Viel Zeit für andächtiges Staunen blieb jedoch nicht. Bevor man zur eigentlichen Einstiegsluke gelangte, galt es, abermals einen Zaun am Hafen zu passieren. Hier waren bereits die Fotoleute des Schiffes unterwegs, die alle Neuankömmlinge mit dem Schiff im Hintergrund und einem Rettungsring im Vordergrund fotografierten. Überhaupt: wie scheinbar bei diversen Reedereien üblich, wurde man auch an Bord der Mein Schiff 3 ständig von den Foto-Scouts umschwirrt, die bei Bedarf ein Erinnerungsfoto machten, was man später im Fotoladen auf Deck 5 abholen konnte – gegen ein sportliches Entgelt, versteht sich. Wir waren der Meinung, dass es nichts gibt, was man nicht mit einem dieser neumodischen Selfies nicht auch selbst regeln konnte und haben davon Abstand genommen, auch nur eine müde Mark in die Fotos zu investieren. Zumal: 69 Euro für die Reise-DVD, die wir bereits im Vorfeld geordert hatten, reichen ja auch.
Wir hatten es noch nicht einmal 10 Uhr Ortszeit, als wir das Schiff betraten. Zwar wurden die Kabinen erst ab 15 Uhr freigegeben, an Bord gehen und das erste Mal den Kahn beschnuppern inklusive Nutzung der öffentlichen Einrichtungen konnte man aber dennoch schon. Was wir auch taten. Nachdem sich die nächste Reizüberflutung etwas gelegt hatte, landeten wir im Buffet-Restaurant Atlantik-Klassik auf Deck 3. Erst einmal was frühstücken! Das Buffet hier war nicht das größte an Bord – kein Vergleich zum Anckelmannsplatz auf Deck 12 – aber dennoch umfangreich und lecker. So manches Hotel an Land würde schon hier im direkten Vergleich den Kürzeren ziehen.
Wie man weiß, ist Schlaf kein adäquater Ersatz für Kaffee, daher waren wir ganz dankbar über das Personal, das hier im Gegensatz zu anderen Restaurants an Bord um die Tische schwirrte und bei Bedarf den schwarzen Muntermacher nachfüllte. Da niemand weiß, ob und wann Mensch nochmals eine Kreuzfahrt machen kann, hatten wir im Vorfeld beschlossen, diese sieben Tage, die gerade angebrochen waren, so gut zu nutzen wie nur irgend möglich. Zumal: wenn schon einmal im Leben Touri, dann bitte auch so richtig. Daher hatten wir bereits noch für den Anreisetag eine Rundfahrt über Malta gebucht.
Die Tour nannte sich „Herrliches Inselpanorama“ und war von TUI Cruises noch recht spontan ins Programm aufgenommen worden – damit die Reisenden, die wie wir eine frühe Anreise hatten, gleich am ersten Tag noch Gelegenheit bekamen, Eindrücke von Malta zu gewinnen. Angesetzt war die Tour für 13:45 Uhr. Genug Zeit für uns, diverse Male auf den Decks rundherum zu wackeln, über die extrem vornehme und geschmackvolle Einrichtung zu staunen und dann am Sammelpunkt auf Deck 5, genauer: in der Diamant-Bar, auf den Ausflugsbeginn zu warten. In Wirklichkeit sieht die Mein Schiff 3 noch viel schicker aus, als es auf den veröffentlichten Pressefotos den Anschein macht. Gediegen und geschmackvoll, modern, frisch und maritim – das sind so Schlagworte, die einem durch den Kopp gehen, während man das erste Mal seine Runden auf dem Schiff dreht. Im Gegensatz zu dem Mitbewerber mit dem Kussmund auf den Schiffen beispielsweise wirkt die Mein Schiff 3 erwachsener, vornehmer und doch mindestens genauso entspannt und leger.
13:45 Uhr war es dann so weit, dass wir von einem an Bord mitreisenden Tour-Guide eingesammelt wurden und mit anderen Frühankömmlingen einen Reisebus bestiegen. Eine maltesische Reiseführerin begrüßte uns und führte uns in den folgenden vier Stunden durch die maltesische Geschichte, während sich der Bus über die Insel bewegte und wir unter anderem an der Taħt il-Ħnejja („die Blauen Grotte“), der ummauerten Festungsstadt Mdina und dem Fischmarkt in Marsaxlokk Station machten.
Malta, mit all seinem felsigen Charme, übte einen widersprüchlichen Reiz auf uns auf. Auf der einen Seite all die ewig gleich aussehenden Gebäude und das Gefühl, dass es auf ganz Malta nur zwei Farben zu geben schien (sandfarben und ein schmutziges Grün), auf der anderen Seite die karge Vegetation dieses felsigen Eilandes und die eindrucksvollen Festungsanlagen, die die Geschichte förmlich spürbar machten. Malta kann man als vielseitig interessierter Mensch definitiv mal gesehen haben. Schön an so einer Kreuzfahrt ist ja, dass man durch die vielen Städte, die man bereist, sich merken kann, wo es vielleicht in einem Anschlussurlaub hingehen könnte. Sofern nach einer Kreuzfahrt überhaupt noch „normaler“ Urlaub infrage kommt.
Zurück an Bord – maltesisches Feuerwerk inklusive
Gegen 18 Uhr erreichte der Bus wieder den Hafen und wir konnten zurück an Bord und somit endlich unsere Kabine betreten. Wir hatten eine Balkonkabine auf Deck 6, ganz am vorderen Ende des Schiffes gelegen. Im Laufe der Reise waren wir immer zufriedener mit dieser Wahl und werden künftig wohl immer auf Deck 6 residieren und das möglichst ganz vorn. Warum? Nun, einerseits ist das Geschaukel des Kahns bei Seegang nicht so stark wie in den oberen Bereichen. Hebelgesetz und so, you know? Andererseits waren wir so schön weit ab vom Schuss, dass alle anderen Reisenden ihre Kabinen schon vor uns erreicht hatten und somit nicht ständig irgendwer an unserer vorbei trampelte. Wobei aber festgehalten werden muss, dass die Lärmisolierung in den Kabinen echt ganz hervorragend ist, sofern man nicht eine Innenkabine auf den unteren Decks, in der Nähe der Fahrstühle oder über dem Casino bzw. der Abtanzbar gebucht hat.
Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt und unsere Klamotten in dem geräumigen Kleiderschrank verstaut hatten, chillten wir ein wenig in den Liegestühlen unseres Balkons und ließen die Kulisse des Hafens von Valletta auf uns wirken. So langsam machte sich wieder ein kleines Hüngerchen bemerkbar, sodass wir beschlossen, mal auf Deck 12 im Anckelmannsplatz vorbeizuschauen. Nach oben mussten wir ohnehin, da irgendwann später ja schließlich noch die Auslaufparty angesetzt war. Das eine sag’ ich Euch: wenn man das erste Mal dieses riesige Buffetrestaurant betritt, das sogar über eine eigene Backstube mit frisch gebackenem Brot und Brötchen verfügt, betritt, wird man von der Auswahl köstlichster Speisen förmlich erschlagen.
Allerdings: man muss auch ein bisschen Fan von Buffetrestaurants sein, denn der Trubel hier im Anckelmannsplatz war enorm. Wer darauf keinen Bock hat, dem stehen an Bord genügend andere Möglichkeiten zur Verfügung. Bei uns beispielsweise kristallisierte sich das Tag & Nacht Bistro auf Deck 5 zum Restaurant unserer Wahl heraus. Heute aber speisten wir ganz vorzüglich im Anckelmannsplatz – direkt am Fenster, mit Blick auf den Hafen Vallettas, ungefähr 30 Meter über der Wasseroberfläche. Boote, Menschen, Autos – alles sah aus dieser Perspektive nur noch aus wie Spielzeug.
Was die Auswahl der Speisen anging: so ziemlich jeder Geschmack, jede Ernährungsform und jedwede Unverträglichkeit dürfte wohl von der Küche bedient worden sein. Zur Not füllt man vorher ein entsprechendes Formular aus, damit die Küche informiert ist. Wer an Bord nichts findet, was schmeckt oder gegessen werden kann, lebt vermutlich wohl leider wirklich nur noch von der sprichwörtlichen Hand im Munde. Alles sah so unglaublich lecker aus, dass wir uns am liebsten reinsetzen und rundherum futtern wollten. Und es sah nicht nur lecker aus, die allermeisten Speisen, die wir im Verlauf unserer Reise probiert haben, waren auch ganz hervorragend. Kein Wunder, dass wir ein wenig zugelegt haben.
Gut gesättigt ging es dann für uns auf dem Pooldeck (Deck 12 und 14) weiter, wo wir uns die Zeit bis zum Auslaufen damit vertrieben, die leckeren alkoholfreien Cocktails zu probieren und an Deck immer rundherum zu laufen. Ich hör’ Euch schon reden. Alkoholfrei? Wir? Ernsthaft? Jepp. Da waren ja immer noch die Folgen der Fischvergiftung und Antibiotikum mit Bier ist auch nicht soooo die Idee des Jahrhunderts. Die Zeit vor dem Auslaufen wurde von der Kreuzfahrtdirektorin genutzt, um einige Offizier*innen und Mitarbeiter*innen vorzustellen. Zwischendurch gab es immer wieder Musik von einer Band, die dort an Deck live spielte und Kostproben der bei solchen Schiffen üblichen Tanztheaterveranstaltungen.
Die Malteser*innen scheinen ein feierwütiges Völkchen zu sein. Während unserer Rundreise über die Insel erfuhren wir ständig von einem Fest, das in Kürze abgehalten wurde. Zu unserem Glück sollte auch noch an diesem Abend ein Feuerwerk über dem Hafen von Valletta stattfinden. Aufgrund dessen wurde das Auslaufen geringfügig nach hinten verlegt, damit wir Reisenden noch in den Genuss dieses Feuerwerks kommen konnten. Hafengeballer zum Start der Kreuzfahrt, na bitte, wer sagt’s denn? Und Ihr könnt uns glauben: Was auch immer die Malteser*innen in dieser Nacht dort in den Nachthimmel geballert haben – es hat ordentlich gescheppert! Tatsächlich hätten wir nicht in unmittelbarer Nähe auf dem Land stehen mögen, das war auch so imposant genug.
Das mächtige Getröte des Schiffstyphons machte gegen 23 Uhr allen Anwesenden klar: Leinen los, die große Fahrt beginnt! Warum sich TUI Cruises ausgerechnet für Santiano mit ihrem gleichnamigen Song sowie ausgerechnet den unheiligen Bernd mit seiner „großen Freiheit“ entschieden hat, ist zwar nachvollziehbar, wenn man an Deck steht und sich das riesige Schiff langsam und unspürbar aus dem Hafen schiebt, aber dennoch … da gibt es doch sicher noch andere Songs, die das Gefühl der Freiheit auf See treffend einfangen, oder?
Nachdem der Hafen Vallettas langsam in der Nacht verschwunden war, zogen wir weiter auf Deck 5 zur Abtanz Bar. Im Verlaufe der nächsten Tage so ziemlich der am häufigsten aufgesuchte Ort unsererseits. Dass wir hier diverse Male Helene Fischers „Atemlos“ und Andreas Bouranis „Auf uns“ zu hören bekamen – manchmal drei-, viermal pro Nacht – war wenig überraschend. Wer aber was anderes hören wollte, brauchte sich nur bei DJ Knut zu melden. Musikwünsche wurden, sofern machbar, für gewöhnlich ziemlich prompt erfüllt. Und wenn es eben das siebte Mal Helene war. Keine Ahnung mehr, wie früh es schon war, aber irgendwann musste dieser Tag aufgrund akuten Schlafmangels beendet werden. Was wir dann auch taten.
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Tag 2: 8. September 2014 – Seetag
Ausschlafen! Was für eine Wonne und tatsächlich ein seltenes Gut auf unserer Reise. Da wir an den Tagen, an denen die Mein Schiff 3 einen Hafen ansteuerte, immer auch einen Landgang gebucht hatten, die es teilweise erforderlich machten, dass unser Wecker bereits um sechs klingelte, war das Ausschlafen an diesem Tag ein echter Luxus. Noch dazu, weil die Matratzen an Bord mit „super bequem“ noch viel zu knapp umschrieben sind.
Teil des Premium All-Inclusive-Konzepts von TUI Cruises ist es, dass sich an Bord der Kabine eine Nespresso-Maschine befindet und man pro Tag zwei Kapseln Kaffee kostenlos zur Verfügung hat. Ich fürchte, Ihr könnt Euch nicht vorstellen (wenn Ihr noch nicht an Bord eines Schiffes gewesen seid), wie fantastisch ein Start in den Tag ist, wenn man die Augen aufschlägt, die Türe zum Balkon aufreißt, ringsherum nichts als die unendliche Weite des Ozeans und man sich dann zunächst mal mit einer Tasse Kaffee in die Sonne setzt. Ehrlich, das sind die Momente, in denen man sich denkt: Das Leben, es ist schön. Selbstverständlich hätte es übrigens auch Filterkaffee getan.
Die Seenotrettungsübung fand bereits am Vorabend statt, noch unmittelbar vor der Auslaufparty bzw. dem Ablegen des Schiffes, sodass wir wirklich tiefenentspannt in den Tag starten konnten. An Bord der AIDAbella war das damals, als der Autor dieser Zeilen im Jahr 2010 damit unterwegs war, noch etwas anders. Seinerzeit fand die aus naheliegenden Gründen für alle verpflichtende Seenotrettungsübung noch am Morgen des ersten Seetages statt. Durch das tragische Unglück der Costa Concordia im Jahre 2012 sind Reedereien inzwischen aber dazu verpflichtet, die Seenotrettungsübung abzuhalten, noch bevor ein Schiff den Hafen verlässt. Hat uns letztlich so auch deutlich besser gefallen. Zumal: Reisenden zu erklären, wo sie im Falle eines Unglücks hin müssen, nachdem der Kahn schon weit draußen im Meer unterwegs ist, machte ohnehin nur bedingt Sinn.
Da die feinen Herren beliebten, etwas länger zu schlafen, fiel das Frühstück aus. Tatsächlich war die erste Mahlzeit erst irgendwann gegen 14 Uhr im Tag & Nacht Bistro auf Deck 5. Von unserer Kabine quasi einen Katzensprung entfernt, noch dazu klein, schnuckelig und überschaubar. Und dieser Lachs in Orangensoße, den die hatten… nomnomnom! Hallo Mein Schiff 3-Besatzung, für den Verschleiß an Lachs waren dann wohl hauptsächlich wir verantwortlich.
Gut gesättigt machten wir uns anschließend auf den Weg, das Schiff in aller Ruhe und Ausführlichkeit zu erkunden. Einziger Haken: Durch den Trubel unserer Abreise hatten wir diverses Foto-Equipment zu Hause vergessen. Somit kamen wir unterm Strich nur auf knapp 30 Gigabyte an Fotos. Dabei hätten wir eigentlich noch viel mehr filmen wollen als nur die kurzen Clips via iPhone. Na ja, nächstes Mal dann.
Solch ein Seetag bietet sich hervorragend an, all die vielen Dinge zu erkunden, welche die Mein Schiff 3 für ihre Reisenden bereithält. Wer mag, schiebt seine Figur auf dem Sonnen- und Pooldeck in die Sonne oder zieht auf dem 25 Meter langen Pool seine Bahnen. Ebenfalls an Deck: die Außenalster. Am Heck des Schiffes schön schnabulieren – warum auch nicht? Sportbegeisterte bekommen ebenfalls an Deck einen Sportplatz oder können morgens, noch bevor die Liegen wieder zum Sonnenbaden hingestellt werden, rund um die Schiffsbauten herum joggen. Abends wurde der Sportplatz für Comedy- oder Filmvorführungen genutzt.
Alternativ – und damit auch deutlich mehr was für uns – konnte man sich an der Überschaubar einen Cocktail holen, sich dabei den Wind um die Ohren pusten und die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Gut gewählter Name für die Bar übrigens, da sich von dort das Treiben rund um den Außenpool gut beobachten ließ. Direkt neben dem Außenpool gab es auch einen überdachten Innenpool mit Whirpool und allem Drum und Dran, der vor allem von den jüngeren Mitreisenden in Anspruch genommen wurde. Schwindelfreie konnten sich in der Nähe der Außenalster auf den Blauen Balkon stellen, eine Einrichtung mit transparentem Boden, geschmeidige 37 Meter über dem Meer.
Service wird ganz groß geschrieben
Im Inneren des Schiffes befanden sich nicht nur diverse Möglichkeiten, sich die leckersten Speisen und zu jeder Zeit diverse Getränke in die Figur zu tun, sondern auch die extrem chillige Café-Lounge, wo man sich einfach mal zurückziehen konnte und gedankenverloren aufs Wasser starren. Oder eines der Bücher der sich dort befindenden Bibliothek ausleihen. Es gab einen umfangreichen Spa-Bereich, der – wenn auch nicht durch uns – scheinbar gut frequentiert wurde, einen Indoor-Sportbereich mit diversen Geräten, einen Friseur, eine Shoppingmeile, die sich über zwei Decks erstreckte, einen „Spielplatz“ mit diversen Spielkonsolen, Kickertisch und ähnlichem Gedöhns, es gab ein Mal-Atelier, wo sich zu Kunstschaffenden berufene Mitreisende nach Herzenslust austoben konnten, einen großen Bereich für die Kinderbetreuung (unter anderem durch Capt’n Sharky, jawoll!), einen Rauchersalon stilecht mit Humidor und leckersten Whiskysorten, ein Klanghaus mit besonderer Akustik und ein Theater.
Mit anderen Worten: es gibt so unglaublich viel zu sehen und zu erleben an Bord der Mein Schiff 3, dass sieben Tage bei Weitem nicht reichen, um alles in entsprechender Gründlichkeit auskosten zu können. Wir wollten uns beispielsweise gerne eine Show im Theater anschauen, waren aber nur zur Seenotrettungsübung und bei der Verlosung der Seekarte am letzten Abend dort. Wir hätten gerne ein Konzert im Klanghaus gesehen, haben es aber irgendwie nicht einmal dort hineingeschafft. Und trotz der vielen Möglichkeiten und des mit knapp 2600 Gästen und etwas über 1000 Leuten Besatzung nicht gerade dünn besiedelten Schiffes gab es zu jeder Zeit mehr als genügend Möglichkeiten, wohin man sich zurückziehen konnte, wenn man ein bisschen Zeit für sich haben, sich dafür aber nicht unbedingt in der eigenen Kabine verschanzen wollte.
TUI Cruises nennt das Ding ein „Wohlfühlschiff“. Und ganz ehrlich, Leute – dieser Begriff passt wie die Faust aufs Auge. Ganz entscheidenden Anteil daran hatte neben dem schmucken Ambiente die Besatzung. Diese stets aufrichtig freundlichen Mitarbeiter*innen, der coole, weil witzige Captain, die Kreuzfahrtdirektorin (von uns irgendwann nur noch „The Voice“ genannt, da sie auch für die Durchsagen an Bord verantwortlich war), DJ Knut und vor allem das Personal in der Abtanzbar und im Rauchersalon brachten das Kunststück fertig, bei einer Veranstaltung, die auf dem Papier nach einer Massenabfertigung aussieht, daraus eine persönliche Geschichte werden zu lassen.
Es ist uns schon klar, dass das deren Job ist. Aber mit ein bisschen Menschenkenntnis, die wir uns jetzt einfach mal zusprechen, bemerkt man schon, ob Leute von innen heraus Spaß und Freude an ihrem Tun haben oder einfach nur darauf gedrillt worden sind, den Reisenden ein perfektes Urlaubserlebnis zu bieten. Da sieht man dann auch gerne mal darüber hinweg, dass bei einem Schiff, das quasi gerade erst in Dienst gestellt wurde, Kleinigkeiten nicht ganz rund laufen.
Die Fernbedienung in der Kabine für die Bordglotze kann funktionieren, muss sie aber nicht. So ein Fahrstuhl kann kurze Zeit mal stecken bleiben und auch bei amtlichen Ansagen wie auf der Seenotrettungsübung kann das Sicherheitsfilmchen zwar abgespielt werden, Ton muss dabei aber nicht automatisch gleich mit übertragen werden. Macht nüscht, man muss sich nur zu helfen wissen. Im Zweifelsfall, so wie hier geschehen, macht The Voice halt auch diese Ansage noch selbst. Das geht schon mal. Teil dieses persönlichen Erlebnisses ist der Umstand, dass man als Reisende*r mit Vornamen angesprochen wird – vor allem dem Sicherheitsmann beim Betreten und Verlassen des Schiffes schien es ein inneres Gänseblümchenpflücken gewesen zu sein, jeden Gast überschwänglich zu begrüßen oder zu verabschieden. Und wenn einem dann beim Wiedereintritt an Bord das Schild mit Willkommen-zuhause-Aufschrift auffällt, geht einem unweigerlich ein „jopp, so isset“ durch den Kopf.
Ganz besonders deutlich erwähnen und bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei Elli, der Barkeeperin, die während unserer Reise entweder nachmittags an der Überschaubar oder abends in der Abtanzbar nicht nur schon nach kurzer Zeit unsere Wünsche von den Augen ablesen konnte, sondern die ganze Woche lang versuchte, Kumquats zu organisieren, damit zwei einzelne Herren in den Genuss von Bombay Crushed kommen konnten – einem Cocktail übrigens, der nicht auf der Karte zu finden war. Am letzten Tag hat es dann tatsächlich noch geklappt. Danke Elli! Der Bombay Crushed war dann zwar nicht mehr Teil des Premium Alles-Inklusive-Konzepts, aber das konnte man ja nun auch wirklich nicht mehr verlangen. Und hey – vier Eurotaler für einen Cocktail, den es eigentlich gar nicht auf der Getränkekarte gab, ist echt nicht zu viel verlangt.
Ebenfalls lobend und dankend erwähnen möchten wir Bianca, der Lady aus dem Rauchersalon. Danke für persönliche Gespräche und die Tipps in Sachen Whisk(e)y. Die beiden Damen und ihre Kolleg*innen in ihren Bereichen sorgten bei uns dafür, dass wir uns nicht wie zwei beliebige Gesichter unter Tausenden fühlten. Tolle Leistung!
Zurück zum Seetag: Nachdem wir uns zur Abendbrotszeit im Anckelmannsplatz die Plauze voll gehauen hatten, kehrten wir nochmals in unserer Kabine ein. Die Sonne war bereits untergegangen, der Mond stand über uns am Himmel. Das MacBook tüdelte willkürlich gewählte Songs und wir saßen schweigend ins Gespräch vertieft auf dem Balkon und ließen die Szenerie auf uns wirken. Jedenfalls so lange, bis es Zeit wurde für uns, in die Abtanzbar zu wackeln. Sonderlich lange machten wir an dem Abend jedoch nicht mehr, für den nächsten Tag war ein Landgang in Monaco angesetzt.
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Tag 3: 9. September 2014 – Monte Carlo, Monaco
Es gibt so vieles, was man pro Landgang an geführten Touren unternehmen kann. Heute stand unter anderem „Panoramafahrt entlang der Côte d’Azur“, „Bergdorf Èze und Nizza mit Weinprobe“, „Helicopterflug über Monaco“, „Rafting“ oder „Segwaytour durch Nizza“ auf dem Programm. Wir entschieden uns für „2 weltberühmte Städte: Nizza und Monaco“. Zwei Städte an der azurblauen Küste mit einem Schlag abgearbeitet – ajo, das kann man schon mal so machen, wa?
Wie schon bei der Malta-Tour wurden wir mit klimatisierten Reisebussen durch die Gegend kutschiert. Treffpunkt war dieses Mal im Theater auf Deck 4 um 10:45 Uhr. So „spät“ wurde es bei den nachfolgenden Ausflügen nicht wieder, ganz im Gegenteil. Aber dazu kommen wir noch. Auch hier gab es eine ortsansässige Reiseleitung, die uns durch Kultur und Geschichte Nizzas und des Fürstentums Monaco führte. Wir gurkten zunächst mal nach Nizza, wo wir über den Blumenmarkt in der Altstadt flanierten, einen Blick auf die Côte d’Azur warfen und anschließend einen leckeren, mediterranen Salat in einer der zahlreichen Gaststätten schnabulierten. Die verstehen es echt zu leben, die Menschen in Frankreich.
Anschließend ging es über die traumhaften Küstenstraßen weiter nach Monaco, wo wir entlang der weltberühmten Formel-1-Strecke in Richtung der Spielcasinos wanderten. Nicht ohne jedoch vorher an diesem Tage am Ozeanografischen Institut vorbei zu wackeln und die Kathedrale Notre-Dame-Immaculée zu besichtigen. Hier liegen die Gebeine vom Grace Kelly (ähem, Verzeihung: Fürstin Gracia Patricia von Monaco) und Fürst Rainier III. von Monaco begraben. Davon abgesehen war die Kathedrale auch so ein spektakulärer Bau, den man mal besichtigt haben kann. Schade nur, dass die Zeit nicht für einen Besuch des Ozeanischen Institutes gereicht hat. Wäre sicher auch interessant gewesen.
Zurück zu Monaco und dem Besuch bei den Reichen und Schönen. Dass hier nur noch die finanzkräftige Elite unserer Welt unterwegs war, müsste eigentlich nicht gesondert erwähnt werden, oder? Was hier an teuren Fahrzeugen unterwegs und an exklusiven Boutiquen entlang des Casinos positioniert war, spottet jeglicher Beschreibung. Die Jachten, die vor unserem Schiff im Hafen lagen, eine größer und teurer als die andere, trug ein übriges dazu bei, dass wir uns kurzzeitig so fühlten, als wären wir in einer abgefahrenen Parallelwelt gelandet. Wer wollte, konnte auch noch einen Abstecher in die Spielhölle machen. Eine Möglichkeit, von der wir aber keinen Gebrauch machten. Wir hätten sonst womöglich nur unser ganzes Taschengeld für Rubbellose ausgegeben. Nachdem wir ungefähr eine gute Stunde durch Monte Carlo gelatscht waren, traten wir die Rückreise zum Schiff an. Und zack, schon waren ganz bequem acht weitere Stunden unseres Urlaubs vergangen. Time is like bullet, aber wirklich wahr!
Wie Ihr vielleicht schon erraten habt, haben wir zunächst auf dem Balkon gechillt und die immer unwirklicher erscheinende Kulisse des Hafens von Monaco auf uns wirken lassen. Nach dem Essen (richtig, genau: wieder auf Deck 5 im Tag & Nacht Bistro) gingen wir auf das Pooldeck, die schöne Aussicht noch weiter genießen zu können. Mit all den vielen Lichtern, den teuren, riesigen Jachten, dem angestrahlten Casino usw. wirkt die Kulisse, die sich von Bord des Schiffes bietet, wie eine Fototapete, die an die Schiffswand geklebt zu sein schien. Ein wahrhaft spektakulärer Anblick, von dem wir behaupten möchten, dass sich allein deshalb die Reise gelohnt hat. Den Rest des Abends ließen wir abermals dort ausklingen, wo wir ihn an allen Tagen beendeten: in der Abtanzbar. Und erneut nicht allzu lange, schließlich wartete der nächste Landgang schon auf uns.
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Tag 4, 10. September 2014 – Ajaccio, Korsika
Angekommen in der Geburtsstadt Napoleons hatten wir auch hier im Vorfeld eine Entscheidung zu treffen: geführter Landgang oder Erkundung der Gegend auf eigene Faust? Und wenn geführt, welche Tour nimmt man da? Den Stadtrundgang durch Ajaccio? Eine Küstenwanderung? Das korsische Bergpanorama? Die Prunelli-Schlucht aus der Vogelperspektive? Oder doch lieber Sailaway mit dem Katamaran? Wir entschieden uns für etwas ganz anderes. Genussmenschen, die wir ja manchmal sind, fiel unsere Wahl auf „Das schöne Korsika für alle Sinne“. Was bedeutete: um 9 Uhr an der TUI Bar auf Deck 4 treffen, ab in einen Reisebus und dann begleitet von den Worten eines coolen Reiseführers der Marke „Lebemann deluxe“ in die Berge.
Unser erster Halt war eine in ebendiesen Bergen gelegene Essenzölmanufaktur. Abgesehen von der Ruhe und Stille, die sich in der grünen, sonnenbeschienen Landschaft ausbreitete und ein ganz eigenes Gefühl des inneren Friedens vermittelte, waren es vor allem die Kräuterdüfte, die diesen Abstecher zu einem besonderen Erlebnis werden ließen. Leider sind das Dinge, die sich schlecht in Worte und Bilder verpacken lassen. Sollte es möglich werden, Webseiten duften zu lassen, werden wir das einbauen, versprochen.
Nach einem kurzen Aufenthalt und der Möglichkeit, diverse Öle für den Heimgebrauch zu erwerben, ging es weiter zu einer Nougatfabrik. Entgegen der bei uns vorherrschenden Meinung, Nougat müsse braun sein, ist echtes, in Handarbeit gefertigtes Nougat weiß. Unser Reiseleiter hatte schon Recht, als er sagte, der Nougatmacher hat seinen Job verfehlt und müsste eigentlich Entertainer werden. Wir wurden Zeuge einer sehr kurzweiligen, unterhaltsamen Vorführung in Sachen Nougaterstellung, diverse Kostproben inklusive. Selbst dann, wenn man wie der Autor dieser Zeilen kein großer Freund von Süßkram ist, muss man zugeben: das Zeug, das es in allen möglichen Geschmacksrichtungen gibt, ist eeeeeeeeecht lecker! Bei dem anschließenden Verkauf konnte sich der Nougatmacher, wohl nicht zuletzt wegen seiner Darbietung, über regen Zuspruch freuen. Auch wir machten von der Möglichkeit Gebrauch, ein leckeres Mitbringsel zu erwerben. Anschließend ging es weiter zur letzten Station dieses Tages: der Weinkelterei Peraldi.
Hier bekamen wir eine Führung durch die Kelterei geboten sowie einen kurzen Abriss in Sachen Weinherstellung, ehe wir eine gute halbe Stunde mit dem Verkosten dreier Weinsorten verbringen durften. Französischen Käse inbegriffen. Auch hier konnte Wein in allen möglichen Farben und Formen gekauft werden. Und ey – echter korsischer Wein, hörma, da gehen wir doch nicht einfach achtlos daran vorbei, nech? Im Anschluss an diese Kaffeefahrt ging es zurück zum Schiff. Da dieser Ausflug nur gute vier Stunden dauerte, hatten wir anschließend mehr als genug Gelegenheit, zunächst in Ruhe zu essen (richtig, auf Deck 5.) und dann auf dem Balkon für die Abendgestaltung auszuruhen, die neben neuerlicher Wanderung über das Schiffsdeck vor allem auch den Ausflug in die Abtanzbar beinhaltete. Irgendwie werden wir vorhersehbar, oder?
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Tag 5: 11.09.2014 – Civitavecchia, Italien
Heute mussten wir eeeecht früh aus der Koje krabbeln. Unser Plan für den heutigen Tag brachte es mit sich, dass wir uns um 7:40 Uhr in der Abtanzbar einfinden sollten. Diese Luxusprobleme immer! Theoretisch hätten wir von gestern zu heute eigentlich gleich da bleiben können.
Warum das frühe Aufstehen? Nun, nachdem wir im Veranstaltungsplan gesehen hatten, dass wir den „Besuch im Vatikanstaat“ buchen können, stand für uns umgehend fest: Das machen wir! Rom gut und schön, das wäre sicherlich auch interessant gewesen, aber hey, wir reden hier vom Vatikan. Wie wir während unserer Tour mit der bezaubernden Tourleitung Patrizia erfuhren, war das auch die richtige Entscheidung. Vieles von dem, was man sich in Rom vielleicht ansehen wollte, war ohnehin zu dem Zeitpunkt unseres Besuches eingerüstete Baustelle. Viel zu sehen soll es also nicht gegeben haben.
Bezaubernd war Patrizia übrigens deshalb, weil sie von allen Reiseleuten, die wir erlebt haben, diejenige war, die so richtig ansteckend Feuer und Flamme war für das, was sie uns erzählte. Als wir in den Vatikanischen Museen waren und sie uns vor einem Touchscreen die Sixtinische Kapelle und das, was man dort zu sehen bekommt, erklärte, so schien es uns, als würde sie von innen heraus leuchten. Wer sich davon nicht anstecken ließ, den begeistert womöglich gar nichts mehr. Und das, obwohl sich Patrizia morgens spontan den Fuß verstaucht hatte. Tapfer die ganze Aktion durchgezogen hat sie dennoch, dafür ist ihr unser ewiger Respekt sicher.
Wir mussten übrigens deshalb so zeitig los, da sich der Hafen von Civitavecchia ein ganzes Ende außerhalb Roms befindet und wir mit dem Bus zunächst etwas mehr als eine Stunde unterwegs waren, ehe wir den Vatikan erreichten. Das Wetter war an diesem Morgen auch ungewöhnlich bescheiden. Anstatt des bisher gewohnten, durchgängigen Sonnenscheins gab es heute frische Temperaturen und Regen. Dies sollte sich im Laufe des Tages aber noch ändern.
Was auch immer Ihr für Vorstellungen vom Vatikan haben mögt – ein wenig davon muss sicherlich über Bord geworfen werden, wenn man die Vatikanischen Museen (die „Musei Vaticani“) erreicht. Unglaublich, was sich hier schon zu dieser frühen Stunde an Menschen angesammelt hatte. Es heißt, bis 15tausend Leute werden hier jeden Tag durchgeschleift. Nachdem wir eine flughafenähnliche Sicherheitskontrolle passiert hatten, bekamen wir Funkgeräte ausgehändigt und trafen auf unsere Vatikanführerin. Die Funkgeräte, unser Knopp im Ohr, waren nötig, damit wir uns im Gedränge nicht verloren und vor allem aber, damit wir hören konnten, was nette Dame uns über die Vatikanischen Gärten und den Vatikan selbst zu erzählen hatte. Durch die weitläufigen Grünanlagen gewandert zu sein, das ist definitiv ein Erlebnis, welches wir nicht mehr missen möchten.
Ab in die Sixtinische Kapelle
Ob wir allerdings das nachfolgende Geschiebe, quasi wie wandelnde Ölsardinen, durch die Vatikanischen Museen auf dem Weg zur Sixtinischen Kapelle noch mal haben müssen, ist sehr fraglich. In den Gängen war es teilweise so laut und so voll, dass all die vielen Wandteppiche und Deckengemälde, eines mächtiger und eindrucksvoller als das andere, gar nicht richtig zur Geltung kamen. Mit anderen Worten: so richtig schön war das leider nicht. Wir haben keine Ahnung, ob es möglich ist, Termine zu erwischen, an denen der Vatikan nicht dermaßen krass überlaufen ist, Kreuzfahrer*innen sollten diese Information jedoch beherzigen, wenn sie ihren Landgang in und um Rom planen – vor allem, wenn sie das auf eigene Faust tun wollen. Irgendwann erreichten wir die Sixtinische Kapelle aber doch noch, während es draußen wettertechnisch beinahe so aussah, als wollte kurz mal die Welt untergehen. Blitz und Donner, während wir uns der Sixtinischen Kapelle näherten. Logisch, wenn die zwei Quoten-Gruftis dieser Kreuzfahrt schon mal heiligen Boden betreten …
Von Inneren der Sixtinischen Kapelle selbst können wir Euch leider keine Fotos zeigen, da man im drinnen nicht nur dazu angehalten ist, die Klappe zu halten, sondern auch ein striktes Foto- und Videoverbot herrscht und das eine wie das andere von einer Vielzahl an Sicherheitsleuten entsprechend resolut durchgesetzt wird. Ihr dürft uns aber glauben, dass es ein unglaubliches Gefühl ist, im Inneren dieses sehr geschichtsträchtigen Gemäuers zu stehen und bauklötzestaunend Michelangelos Deckenmalerei zu bewundern. Der gute Mann hat ja nur 30 Jahre seines Lebens damit verbracht, die Bibel an die Decke zu malen. Das mal gesehen zu haben, gehört schon irgendwie zu den Dingen, die man auf der Bucket List des Lebens zu stehen haben sollte. Am besten mit einem Haken dahinter.
Nachdem wir die Sixtinische Kapelle mit unseren Blicken förmlich aufgesogen hatten, verließen wir die Vatikanischen Museen, um in der Nähe des Petersplatzes in einem schicken Restaurant ein sehr leckeres Vier-Gänge-Menü zum Mittag zu essen. Inzwischen hatte sich der Himmel auch aufklärt und die Sonne ballerte gnadenlos heiß auf uns hernieder. Was vor allem auf dem Petersplatz zu einem echten Hitzestau führte. Etwas overdressed aufgrund der Wettervorhersage standen wir dort in der brütenden Hitze gut im eigenen Saft. Es hätte die Möglichkeit bestanden, auch noch den Petersdom von innen zu besichtigen. Einige Teilnehmer*innen unserer Reisegruppe nutzten diese Möglichkeit.
Nachdem wir aber gesehen hatten, dass wir das Ende der Schlange an Menschen, die ebenfalls auf diese glorreiche Idee kam und sich einmal um den kompletten Petersplatz wickelte, eben nicht sehen konnten, ließen wir von diesem Vorhaben ab. Ein wenig schade fanden wir das schon, andererseits: wenn dir die Sonne gnadenlos und mit aller Macht auf den Pelz scheint und du eine Stunde lang anstehen müsstest für ein Vergnügen von allenfalls wenigen Minuten, dann überlegst du dir das zweimal. Wir sind stattdessen einfach so über den Petersplatz gewackelt und haben das alles auf uns wirken lassen. Beeindruckt waren wir in jedem Fall.
Nach einer guten Stunde, die für die Besichtigung des Petersplatzes zur Verfügung stand, ging es zurück zum Schiff. Gott sei Dank – der nächste Tag würde wieder ein Seetag sein. Mit anderen Worten: Feiern in der Abtanzbar und am nächsten Tag ausschlafen.
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Tag 6: 12.09.2014 – Seetag
Ausschlafen! Insgesamt müssen wir festhalten, dass vor allem der Schlaf auf unserer Reise etwas zu kurz gekommen ist. Hach, aber es gab und gibt einfach immer viel zu viel zu tun! Ob nun Landgänge oder Feierei in der Abtanzbar – irgendwas ist ja immer. Kapitän Remko Fehr, der Schweizer, der sich stets mit den Worten „ich bin’s, Ihr Captain mein Captain“ meldete, verkündete vormittags, dass der heutige Seetag zwei Besonderheiten mitbrächte.
Die eine war eine Mann-über-Bord-Übung, da die Dünung der Wellen es wohl zugelassen hatte, dass der Ozeanriese eine Schleife fahren, ein Beiboot zu Wasser lassen und den über Bord geworfenen Rettungsring einsammeln konnte. Das zu beobachten, war schon spannend. Angedacht war auch, ein paar Messungen vorzunehmen (die Mein Schiff 3 ist schließlich in gewisser Weise auch ein wenig forschend unterwegs), allerdings war dafür der Seegang dann doch zu stark. Dafür konnte das Filmteam ein paar spektakuläre Außenaufnahmen direkt auf der offenen See aufnehmen, die Käufer der Reise-DVD sich nun immer und immer wieder anschauen können.
Die andere, deutlich aufregendere Besonderheit sollte in den Abendstunden, so ab 22.30 Uhr circa, stattfinden. Da näherte sich die Mein Schiff 3 dem aktiven Vulkan auf Stromboli. Der Kapitän betonte, dass man zwar dicht an den Vulkan heranfahren, dennoch aber stets in einer Wassertiefe von 500 bis 1000 Metern verbleiben würde. Kapitän Fehr hat es zwar nicht gesagt, aber es wusste jeder: Wir sind ja hier schließlich auch nicht auf der Costa Concordia. Nachdem wir Zeuge der Seenotübung geworden sind, verbrachten wir den Tag an Bord damit, die Winkel des Schiffes zu erkunden, die wir noch nicht so bewusst wahrgenommen hatten, hingen an der Überschaubar auf dem Pooldeck und auf unserem Balkon herum.
Zum Abendessen machten wir zur Abwechslung mal wieder einen Ausflug zum Anckelmannplatz, ehe wir uns kurz nach 22 Uhr auf Deck begaben und dabei Zeuge werden durften, wie sich die Die andere, deutlich aufregendere Besonderheit sollte in den Abendstunden, so ab 22.30 Uhr circa, stattfinden. Da näherte sich die Mein Schiff 3 dem aktiven Vulkan auf Stromboli. Der Kapitän betonte, dass man zwar dicht an den Vulkan heranfahren, dennoch aber stets in einer Wassertiefe von 500 bis 1000 Metern verbleiben würde. Kapitän Fehr hat es zwar nicht gesagt, aber es wusste jeder: Wir sind ja hier schließlich auch nicht auf der Costa Concordia. Nachdem wir Zeuge der Seenotübung geworden sind, verbrachten wir den Tag an Bord damit, die Winkel des Schiffes zu erkunden, die wir noch nicht so bewusst wahrgenommen hatten, hingen an der Überschaubar auf dem Pooldeck und auf unserem Balkon herum.
Zum Abendessen machten wir zur Abwechslung mal wieder einen Ausflug zum Anckelmannplatz, ehe wir uns kurz nach 22 Uhr auf Deck begaben und dabei Zeuge werden durften, wie sich die Mein Schiff 3 tatsächlich dicht dem Stromboli näherte. Und ja, auch die „Vulkanfürze“, wie der Kapitän es nannte, konnten wir beobachten, genauso wie die Lava, welche die „Lavarutsche“ hinab glitt. Ein fast voller Mond beleuchtete die Szenerie und machte es für alle Gäste ziemlich sicher zu einem spektakulären, unvergesslichen Erlebnis. Die Mein Schiff 3 wurde sogar gewendet, sodass das Geschehen von beiden Schiffsseiten aus in Augenschein genommen werden konnte.
Wir kehrten anschließend kurz in unsere Kabine zurück. Und ganz ehrlich Leute, wenn man auf dem Balkon seiner Kabine steht, die Luft mitten in der Nacht noch immer gefällige 28 Grad warm ist, der Wind die Wellen auf der Meeresoberfläche tanzen lässt, über einem ein endloser Sternenhimmel, ein aktiver Vulkan und ein Mond, der alles in unwirkliches Licht taucht und noch dazu im Hintergrund VNV Nations „Nova“ ertönt, dann kommt das einem perfekten Moment ziemlich nahe. Einigermaßen ergriffen von alledem machten wir uns anschließend auf den Weg in die Abtanzbar, um genau das zu tun: abzutanzen. Nachdem uns DJ Knut auch Musikwünsche wie Projekt Pitchfork oder Wolfsheim erfüllt hatte, entwickelte sich das zu einem gelungenen Abschluss eines weiteren gelungenen Tages.
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Tag 7: 13. September 2014 – Catania, Italien
Drei Stunden Nachtruhe müssen ganz offensichtlich reichen, wenn man sich um 8 Uhr morgens am Buchungsschalter auf Deck 4 einfinden möchte, um anschließend an der Tour „Wanderung entlang eines Lavastroms“ teilzunehmen. Die Alternativen hätten beispielsweise auch „Quad-Abenteuer auf dem Ätna“, „Antikes Syrakus“, „Naturerlebnis Alcantara-Schlucht“ oder ein „Nachmittag am Strand“ sein können. So wurde es aber das Gegurke mit Jeeps gute 1800 Meter den Ätna hinauf, wo die schroffe Schönheit des schwarzen Vulkangesteins mit seiner überschaubaren Vegetation auf uns wirken ließen. Wer mochte, konnte sich mit Wanderstöcken ausstatten lassen, ehe es den Ätna bis auf 2200 Meter hinaufging – durch die Wolkendecke hindurch in ein anderes Wetter. Das gehörte definitiv auch zu den Dingen, die man ganz sicher nicht alle Tage zu sehen bekommt – allein das Panorama, das sich uns und unseren Kameras bot, war die Wucht in Tüten!
Unterwegs galt es übrigens noch, lecker italienisches Eis zu essen. Auch wenn die Zutaten nicht wirklich andere sind als hier – irgendwie schmeckt es ja vor Ort doch besser. Nach knappen 5 Stunden, die dieser Landgang in Anspruch genommen hatte, ging es zurück aufs Schiff, wo wir uns so langsam mit dem Gedanken abfinden mussten, dass die Stunde des Abschieds unaufhaltbar näher rückte.
Den Nachmittag verbrachten wir abermals auf dem Pooldeck und in der Kabine, ehe wir abends mit maximaler Unlust unsere Koffer packten. Diese hatten bis Mitternacht vor der Kabinentüre zu stehen, damit sie pünktlich zur Abreise im Gepäckzelt am Hafen auf uns warten konnten. Wir beschlossen, abends ein letztes Mal die Nacht zum Tage zu machen. Zunächst gab es an Deck eine Poolparty, wo an diesem Abend der Pool sogar bis 23.30 Uhr genutzt werden konnte. Uns zog es aber pünktlich zur Eröffnung der Abtanzbar genau dorthin, wo wir – quasi als kleines Highlight zum Schluss – die zu Beginn der Reise versprochenen Bombey Crushed serviert bekamen. Vorab galt es aber, noch ein paar Dinge zu erledigen, die wir noch gemacht haben wollten, zu denen wir bis dahin aber nicht gekommen waren.
Letzte Erledigungen an Bord
Einen der leckeren Molekül-Cocktails in der Diamant-Bar probieren, zum Beispiel. Solltet Ihr dereinst mal mit der Mein Schiff 3 unterwegs sein – gönnt Euch die paar Taler extra und probiert das mal aus. Ziemlich abgefahrenes Zeug! Außerdem hatten wir es bisher nicht geschafft, im Rauchersalon mal ein paar der dort angebotenen Whiskysorten zu probieren. Auch das haben wir in dieser Nacht noch schnell eingeschoben. Sieben Tage sind einfach zu wenig, um alles zu probieren und zu erleben, sagten wir das schon? Nachdem diese Dinge auf unserem Zettelchen auch mit einem Haken versehen waren, ging es aber zurück in die Abtanzbar, um ein letztes Mal mit der Mannschaft dort, Mitreisenden, die wir kennengelernt hatten und dem DJ etwas zu feiern. Hach, Kinners, Ihr werdet uns fehlen. Es muss vier oder fünf Uhr gewesen sein, als wir zum letzten Mal in unsere Kabine zurückkehrten.
Tag 8: 14. September 2014 – Valetta, Malta
Das Klingeln des Weckers war an diesem Morgen besonders brutal. Nicht nur, weil die letzte Nacht aus feierlichen Gründen wieder einmal extrem kurz ausgefallen war, sondern weil wir auch bis 9 Uhr die Kabine verlassen haben mussten. Klar, das Housekeeping Team musste die Kabinen auch noch für die Ankunft der nächsten Reisenden, die das große Abenteuer noch vor sich hatten, bereit machen. Als Spätabreisende durften wir alle weiteren, öffentlichen Einrichtungen jedoch noch nutzen. Als Transferzeitpunkt zurück zum Flughafen war 13.30 Uhr angesetzt. Genug Zeit also, noch einmal zu frühstücken und wehmütig die letzten Runden auf dem Schiff zu drehen.
Noch bis zu dem Moment, an dem wir endgültig im Flieger saßen und auf den Start warteten, dachten wir uns die ganze Zeit: noch ist es nicht zu spät, noch können wir aussteigen und wieder zurück aufs Schiff. Jeder für sich: Zurück auf mein Schiff. Was für ein passender Name für diesen Kahn!
7 Tage, 5 Länder und eine unüberschaubare Vielzahl an Eindrücken und Erinnerungen später, die erst jetzt so nach und nach ins Bewusstsein drängen, da die Reizüberflutung während des Geschehens sehr enorm sein kann, bleibt uns nur zu sagen: Das war ein sensationeller Urlaub! Eine Reise, die wir ganz sicher niemals vergessen werden. Wir sind dankbar für diese perfekte Urlaubswelt, die die Mein Schiff 3 und vor allem ihre Besatzung ermöglicht hat. Und wie so viele, die einmal eine Kreuzfahrt gemacht haben, werden auch wir bei nächstmöglicher Gelegenheit wieder ein Schiff besteigen. Wir sind uns absolut sicher, dass, wenn es so weit ist, das Schiff einen dunkelblauen Rumpf haben wird und an der Seite Schriftzüge stehen werden, die uns etwas von „Wohlfühlen“ und „Aufleben“ erzählen. Danke für die Aufmerksamkeit.