Es wäre ja ein Leichtes zu unterstellen, dass die ungebrochene Popularität von „Harry Potter“ die Ursache dafür ist, dass Firmen aus der Unterhaltungsbranche auch etwas von dem Kuchen abhaben möchten. Also jenem Gebäck, das mit jungen Leuten und Magie zu tun hat. Wahrscheinlich läge man mit dieser Vermutung gar nicht so weit daneben. Ich würde die Ursache aller Zauberknilcherei ja eher bei Goethes „Zauberlehrling“ suchen wollen.
Na, wie auch immer. Auch das Haus der Ideen, Marvel, hat eine Serie am Start, in der junge, magisch talentierte Menschen in einer Schule zu mächtigen Wesen ausgebildet werden. Ich könnte schwören, ich hätte das schon mal irgendwo gehört …
In Marvels Welt gibt es nun also auch so eine Schule für magisch begabte Jugendliche, gegründet von Doctor Stephen Strange. Wer, wenn nicht der Obermagier aller Klassen, wäre sonst prädestiniert dafür, eine solche Einrichtung ins Leben zu rufen? Eben.
Die Schüler*innen dieser ganz und gar ungewöhnlichen Schule beginnen das neue Schuljahr mit einer Exkursion ins gute, alte New York City. Dabei steht weniger Sightseeing und das Bestaunen der Freiheitsstatue auf dem Plan, als vielmehr die Teilnahme an einem Mathematik-Wettbewerb. Ich selbst war in Mathe damals immer Kreide holen, daher hätten mich diese Aussichten allenfalls mäßig begeistert.
Die jugendlichen Superwesen der Strange Academy jedoch sehen das anders, zumal sie sich bei diesem Event mit der Brooklyn Visions Academy messen wollen. Bekanntlich die Schule, die eine prominente Spinne aus der Nachbarschaft als Schüler hat. Es stellt sich heraus, dass es um viel mehr geht, als eins und eins zusammenzuzählen.
Die jungen Leute machen Bekanntschaft mit einer besonderen Mischung aus Mathe und Magie, Magiematik genannt. Und mal ehrlich – wir müssten uns hier nicht unterhalten, wenn dabei alles so liefe, wie sich das die Teilnehmenden dieser Exkursion zunächst gedacht haben …
Es tut mir leid, Leute – ich bin ganz eindeutig nicht die Zielgruppe für diesen Comic. Einerseits empfinde ich dieses „junge Leute besuchen Zauberschule“-Konzept inzwischen ziemlich abgelutscht und weiß auch nicht, ob Marvel einen Ausflug in dieses Metier dringend gebraucht hätte. Und dann auch noch Mathematik-Wettbewerb! 🙈
Abgesehen von dieser zugegeben sehr persönlichen und sehr subjektiven Abneigung gegenüber dem Inhalt dieses Comics, hält sich die Spannung auf diesen rund 120 Seiten ziemlich in Grenzen. Zumal, wie so oft, wenn so viele Charaktere handeln, die Schilderung einzelner Figuren sehr oberflächlich bleibt. Auch, dass Moon Knight sowie die beiden Spider-Männer hier auftauchen, trägt nicht wirklich etwas zur Wertigkeit des Inhalts bei.
Wer sich dafür begeistern kann, nerdige Jugendliche mit übernatürlichen Kräften auf ihren Abenteuern durch Zeit und Raum zu begleiten und sich über die Auftritte genannter Superhelden freut, macht mit der Anschaffung dieses kurzweiligen Comics sicher nichts verkehrt. Der größte Wurf ist es aber nicht, den Panini derzeit im Programm hat.