Das letzte Mal, als wir uns an dieser Stelle mit „King Spawn“, einem der aktuellen Ablegerserien von Todd McFarlanes Dauerbrenner „Spawn“ beschäftigten, hatten unsere Ausgeburt der Hölle sowie die Polizisten Sam und Twitch und Terry Fitzgerald, der Mann von Spawns Ex-Frau Wanda, es mit einer besonderen Firma zu tun. Einer Firma nämlich, die aus quasi höllischen Gründen bis dato lebenden Menschen die Hirne entfernte. Nun wissen wir, dass sich die Serien auf einen fulminanten Höhepunkt hinarbeiten: die Besteigung des Throns der Hölle. Nachdem Spawn den bisherigen Herrscher Malebolgia ausgeschaltet hatte, ist der Posten des Höllenherrschers vakant. Und Interessenten gibt es so einige, unter anderem Clown/Violator und Cogliostro/Sinn. Die Zeit wird langsam knapp. Und in dieses sich schließende Zeitfenster wirft uns „King Spawn 5“ mit dem Untertitel „Durch die Hölle“. Und das ist buchstäblich der Ausblick auf den Inhalt.
Al Simmons, der zur Ausgeburt der Hölle gewordene Ex-Soldat, ist in dem Moment, in dem wir hier in die Handlung geschmissen werden, schon mittendrin in der Unterwelt. Sein Ziel: Den Thron der Hölle unbedingt und unter allen Umständen vor Cogliostro zu erreichen. Hat dieser nämlich erst einmal auf dem Stuhl der Macht Platz genommen, wird es finster für alles und jeden auf der Erde. Zwar nicht mit Wanderschuhen, dafür aber mit unbedingtem Willen, sein Ziel zu erreichen, stapft Spawn durch die Ebenen der Hölle. Dass es ihm dort nicht anders geht als auf der Erde, ist wenig überraschend. Als eine Art Mischlingswesen ist er ohnehin nicht sonderlich willkommen, zudem hat auch kein Höllenwesen so richtig Bock darauf, dass Spawn dort durch den Vorgarten latscht. Es kommt also immer wieder zu Kampfhandlungen mit Monstern in allen Farben, Formen und Größen. Aber das hält doch einen Spawn nicht auf, oder? Nun ja. Alle körperlichen Kräfte sind vermutlich irgendwann am Ende. Doch dann erhält Spawn Unterstützung von unerwarteter Stelle …
Nüchtern betrachtet passiert nicht so sonderlich viel in diesem Band. Hell Spawn Al Simmons wandert durch die endlosen Weiten der Hölle und prügelt sich dann und wann mit ein paar Monstern, bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine altbekannte Person in den Panels auftaucht. Dem Panini Verlag nach ist dies quasi eine Art Vorgeschichte zu den Ereignissen, die in Band 134 der Hauptserie „Spawn“ geschildert werden. Man kommt also im Prinzip ohnehin nicht daran vorbei, sich diesen Band in den Einkaufswagen zu legen, wenn man das komplette Bild zusammenfügen möchte. Zumal: Spawns Marsch durch die Hölle wurde optisch wirklich hervorragend illustriert. Javi Fernandez leistet hier richtig gute Arbeit. Viel besser jedenfalls, als es sein Kollege Carlos Barberi in „Spawn 133“ tat. Das ist auch alles in allem der spannendste Aspekt dieses fünften Bandes von „King Spawn“.
An dramatischen Ereignissen und sich zuspitzenden Lagen mangelte es „Spawn“ und dessen Ablegerserien „King Spawn“, „Gunslinger Spawn“ und „Scorched“ nicht in der letzten Zeit. Die Frage, die sich (nicht das erste Mal in den letzten 30 Jahren) stellt: kommen die Kreativen hinter den Serien mal zu Potte jetzt? Wird der Thron der Hölle nun endlich bestiegen? Wenn ja, von wem und welche Konsequenzen wird das haben? Vielleicht gibt uns „Spawn 134“ hierzu eine Auskunft? Mehr dazu in Kürze.