📸: Panini Comics

„Die Wolverine Anthologie – Mutant mit Klauen“: Rund 350 Seiten starker Auftritte und spannender Hintergrundinformationen

Spätestens mit dem Film „Deadpool & Wolverine“ ist die Figur des klingenbewährten Mutanten wieder im Aufwind. Ein Zustand, der sich mit der nahenden Verfügbarkeit des Films im Heimkino noch einmal verstärken oder zumindest noch einmal auffrischen dürfte. Bemerkenswert für einen Charakter, der – zumindest – filmisch eigentlich schon zu Grabe getragen wurde. Aber Comicheld*innen bleiben selten wirklich tot. Dass und warum Wolverine/Logan wieder unterwegs ist, um sich mit dem ihm eigenen Charme durch gegnerische Horden zu prügeln, hat der Film ja gezeigt. In Comics hingegen war der kanadische Klauenmann nie weg. Aber wie hat das eigentlich alles mal angefangen? Diese Frage beantwortet die „Wolverine Anthologie“, die Panini Comics im Juli veröffentlichte.

Wer die Anthologien aus dem Hause Panini kennt, weiß es schon: Der Comicverlag macht bei der Zusammenstellung bemerkenswerter und/oder relevanter Storys keine halben Sachen. So auch hier nicht. „Die Wolverine Anthologie – Mutant mit Klauen“ ist einmal mehr ein dicker Wälzer geworden. 344 Seiten umfasst dieser Hardcover-Schinken. Wer sich also dazu entschließt, die aufgerufenen 35 Euro zu investieren, bekommt jede Menge Lesevergnügen geboten.

Denn wie bei Paninis Anthologien üblich, beschränkt sich dieses Buch nicht darauf, nur frühe bzw. bemerkenswerte Auftritte von Wolverine zu versammeln, nach dem Motto „friss oder stirb“, sondern bietet viel mehr. Was diese Zusammenstellungen nämlich seit je her auszeichnet, sind nicht nur die mit großem Sachverstand ausgewählten Storys, sondern vor allem die redaktionellen Beiträge dazwischen. Von Anmerkungen über die Geschichte bzw. auch die Einordnung in den historischen Kontext der Zeit, in denen die Storys erschienen sind (Logan fetzt sich immerhin auch schon seit 50 Jahren durch die Panels!) bis hin zu Anmerkungen über die Kreativteams und deren Vorgehen reichen die redaktionellen Beiträge.

Und die zu lesen bereitet auch hier schon fast mehr Freude als die eigentlichen Geschichten. Eine Aussage, die ich einfach mal so stehen lassen möchte, ohne die versammelten Comicbeiträge dadurch herabwürdigen zu wollen. Denn die können sich durchaus sehen lassen. Ob sich Wolverine nun in einem Konflikt mit dem Hulk befindet (und man sich dem nostalgischen Charme dieser frühen Erzählung nicht widersetzen kann), sich der Mutant mit seinem Erzfeind Sabretooth duelliert oder Nazi-Schergen aus der Uniform prügelt – an denkwürdigen Ereignissen mangelt es nicht. Auch nicht an großen Namen, deren Tun hier zu erleben ist: Chris Claremont, Mark Millar, Adam Kubert, Barry Windsor-Smith, Bill Sienkiewicz, Jim Lee oder auch Marc Silvestri, um nur einige zu nennen.

Wie üblich wurde mit dieser Zusammenstellung ganze Arbeit geleistet. Und wie ebenfalls üblich bleibt es daher bei einer dicken Empfehlung für alle, die gerade erst in das Thema einsteigen, das Hintergrundwissen vertiefen möchten oder aber einfach eine gut gemachte Anthologie zu schätzen wissen.


Erscheinungsdatum
2. Juli 2024
Verlag
Panini
Autor*in
Chris Claremont, Mark Millar, Larry Hama, Len Wein
Zeichner*in
Adam Kubert, Barry Windsor-Smith, Bill Sienkiewicz, Herb Trimpe, Jim Lee, John Bolton, Marc Silvestri
Seiten
344
Storys
Incredible Hulk (1968) 180–181, Uncanny X-Men (1963) 205, 268, Classic X-Men (1986) 25 (II), Wolverine (1988) 10, 35–37, 95, 186, Wolverine (2003) 12, 32, 73 (II)–74 (II), Wolverine (2020) 19
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